Kastl. Coronabedingt musste 2020 die geplante Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Freien Wählergemeinschaft Gemeinde Kastl ausfallen. Josef Brand sowie 1.Vorsitzender Dominik Kugler nutzten die Jahreshauptversammlung, zumindest einen Rückblick auf das letzte halbe Jahrhundert zu werfen.

Die 1970 von einer Gruppe politisch interessierter Bürger in das Leben gerufene überparteiliche Wählergemeinschaft trat 1972 erstmals bei den Kommunalwahlen an und konnte dabei 2 Sitze im Gemeinderat erringen. Bei den nächsten Kommunalwahlen 1978 trat der damals 28-jährige Josef Brand als Bürgermeisterkandidat gegen den damals amtierenden Bürgermeister Hans Walter senior an. Auch wenn er die Bürgermeisterwahl nicht gewann, erzielte Brand immerhin 40 % der Stimmen. „Politisch zwar eine Niederlage, privat aber eröffnete sich mir dadurch die Möglichkeit, mich auf meinen Beruf zu konzentrieren und meinen Weg zu gehen“, so Brand in der nunmehrigen Rückschau.

1989 kam es dann zur Vereinsgründung, als 14 Mitglieder beschlossen, dem bis dahin lockeren Zusammenschluss parteiloser Bürger eine Satzung zu geben. Den mitgegründeten Verein führte Josef Brand als 1. Vorsitzender bis 2003 sowie als 2. Vorsitzender bis 2007. 2003 übernahm Elisabeth Streng die Geschicke des Vereins, 2019 gab sie diese an den jetzigen Vorsitzenden Dominik Kugler weiter.

Bei der Zahl der Gemeinderäte war eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Aktuell nehmen die Freien Wähler nun erstmals insgesamt 5 Mandate im Gemeinderat wahr. Josef Brand, der selbst 36 Jahre für die Freien Wähler im kommunalen Gremium war, betonte die Wichtigkeit der Sacharbeit. „In den Sitzungen des Gemeinderats sollte ein Arbeitscharakter herrschen, bei dem jeder seinen Sachverstand einbringt“, wünschte sich Brand, „es sollten nicht nur die Fraktionssprecher reden.“ Brand erläuterte dies näher im Rahmen eines launigen Rückblicks an Beispielen aus der Kastler Kommunalpolitik.

Amtierender 1. Vorsitzender Kugler stellte die weitere Geschichte der Freien Wähler ab 2003 dar, wobei er die Wahlergebnisse der jüngsten Zeit erläuterte. Abschließend dankte er Josef Brand für seine Ausführungen und schloss die Versammlung mit der Hoffnung, das Vereinsjubiläum nachholen zu können, sobald es die Pandemie in sicherer Weise zulasse.